Wenn Stille wirkt - Kommunikation beginnt mit dem Zuhören

Ich habe in einem meiner letzten Blogbeiträge darüber geschrieben, wie zentral Kommunikation für mich im Alltag ist. Ich habe den Manager Tachi Yamana (ehemaliger medizinischer Leiter der Bill und Melinda Gates Stiftung) zitiert, der sagte, dass er bei jedem Gespräch dem Gegenüber seine volle Aufmerksamkeit schenke.

Ich greife den Aspekt Aufmerksamkeit auf und richte den Blick auf die Stille. Ich erachte die Stille als ein wichtiges Element, wenn es um den Austausch geht.

In der Ausbildung zum Neuro-Systemischen Aufsteller durften wir bei einer Übung nur 5 Fragen stellen und dazwischen Stille wirken lassen. Spannend war zu beobachten, wie mein Gegenüber reagiert hat.

Auch bei Begleitungen nutze ich die Stille. Ich antworte nicht sofort und lasse Raum entstehen. Das bleibt für mich eine echte Herausforderung. Ein Teil in mir möchte sofort etwas sagen und doch wirkt Stille oft stärker.

Ich habe die Stille schon zu Beginn von Vorträgen genutzt. Ich schwieg und spürte, wie die Aufmerksamkeit im Raum anstieg.

Ich bin überzeugt, beim Sprechen, aktivieren wir die Sprache, Inhalte und Ziele. Beim Zuhören, aktivieren wir Verbindung, Haltung und Verständnis. Wenn ich die Stille nutze, um meine Aufmerksamkeit zu erhöhen, dann sende ich das Signal: Ich sehe dich. Ich bin da

Hindernisse auf dem Weg

Viele Gespräche bleiben an der Oberfläche:

-       Wir hören nur mit halbem Ohr, während wir schon an die nächste Aussage denken

-       Wir geben Antwort, bevor die Frage vollständig ausgesprochen ist

-       Wir nutzen. Den Moment zur Steuerung, nicht zur Verbindung

Diese Muster blockieren Präsenz und damit die Wirkung

Drei Wirkweisen des Zuhörens

  1. Aufmerksamkeit schenken - weg von Ablenkung, hin zum vollen Fokus auf die andere Person
  2. Verstehen wollen - nicht nur Worte hören, sondern Gedanken, Emotionen und Bedürfnisse erfassen
  3. Antwort geben - mit Bedacht: eine Frage, ein echtes Weiterführen des Gesprächs.

In meiner Begleitung sind das wichtige Punkte, die ich selbst einsetze. Je nach Thema in der Begleitung, ist aktives Zuhören ein wichtiger Entwicklungspunkt, da Studien folgendes Sagen:

  • Fach-und Führungskräfte, die aktiv zuhören, werden als kompetenter, sympathischer und vertrauenswürdiger wahrgenommen (Harvard Business Review, 2024
  • Forschung weist darauf hin, dass empathisches Zuhören bei Vorgesetzten direkt mit einer höheren Arbeits- und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden zusammenhängt.(National Library of Medicine, 2021)
  • Untersuchungen belegen, dass in Teams mit hoher Zuhör- und Wahrnehmungskultur weniger Fehlkommunikation, mehr Engagement und stärkere Kooperation existieren. (Institute for International Learning, 2023)

 In der heutigen Zeit der intensiveren Veränderung gewinnt Zuhören an Bedeutung. Es schafft Sicherheit, vermindert Druck und fördert Beteiligung.

Dein nächster Schritt

Ich lade dich ein: Heute minimal zuhören.

  • Schalte für zwei Minuten alle Benachrichtigungen aus.
  • Sitze einer Person gegenüber und frage:

„Was beschäftigt dich gerade am meisten?“

  • Halte den Blick, öffne dein Umfeld, zeige:

„Ich bin hier.“

So setzt du Präsenz ein und aktivierst das Potenzial der stillen Kraft.

Wenn du möchtest, stehe ich dir als Sparringspartner zur Seite, damit du deine Hör- und Beziehungskultur weiterentwickelst und wirkungsvoll führst.

Jetzt dein kostenloses Erstgespräch vereinbaren: https://cal.com/baumannjm/30min
Mehr über meine Arbeitsweise findest du hier: https://jeanmarcbaumann.ch/de/