Ein Anruf, der alles veränderte – meine Erfahrung mit Umbrüchen und Anpassungsfähigkeit in der IT
Gerade in der IT erleben viele Führungskräfte und Fachspezialisten Umbrüche, die über Nacht den Arbeitsalltag auf den Kopf stellen.
Organisationsänderungen, neue Vorgesetzte, veränderte Prozesse, manchmal kommt alles auf einmal.
Ich weiss genau, wie sich das anfühlt.
Der Anruf, der alles ins Rollen brachte.
Es war ein gewöhnlicher Arbeitstag – bis mein Chef mich anrief.
Er sagte mir, dass das lokale Management entlassen wird und unser Team aus der Schweiz künftig in eine DACH-Organisation integriert werden soll.
Offiziell wurde die Entscheidung später in einem Meeting kommuniziert. Man sprach davon, was passiert ist und warum. Für mich fehlten klare Zukunftsaussichten.
Verunsicherung und Unklarheit. Die Umstrukturierung griff tief in die Teamstruktur ein.
Kollegen wurden entlassen, Unsicherheit breitete sich aus.
Fragen tauchten auf:
- Wie geht es weiter?
- Wer übernimmt welche Aufgaben?
- Wie sehen die Prozesse aus?
Mein neuer Chef war ein Lichtblick in dieser Phase. Er nahm sich Zeit, fragte nach und integrierte mich ins neue Team. Das schätzte ich sehr.
Zwischen Flurfunk und Fakten
Trotzdem war die Stimmung angespannt.
Der Flurfunk brachte immer neue Geschichten, oft widersprüchlich.
Ich sprach mit entlassenen Kollegen und hörte Dinge, die mich persönlich aufwühlten.
Zwei Ebenen belasteten mich besonders:
1. Vergangenheit – Ich hatte bereits mit deutschem Management zusammengearbeitet. Eine andere Kultur, ein anderer Führungsstil – nicht alle Erfahrungen waren positiv.
2. Zukunft – Der Weg war unklar, auch wenn mein neuer Chef bemüht war, mich einzubinden.
Innere Fragen und äusserer Druck
Ich begann, mir grundlegende Fragen zu stellen:
Will ich das überhaupt?
Soll ich abwarten und sehen, wohin sich alles entwickelt?
Die Kommunikation empfand ich als unzureichend. Informationen kamen teils offiziell, teils über Umwege. Entscheidungen änderten sich wieder und wieder.
Mein Weg durch die Veränderung
Mein Lösungsansatz war, mir die Situation bewusst anzuschauen.
Ich mochte meine Arbeit, ich wollte die Beziehungen zu meinen Geschäftspartnern nicht aufgeben und das Thema IT-Sicherheit faszinierte mich.
Doch die internen Veränderungen waren die eigentliche Herausforderung.
Ich begann, regelmässig zu reflektieren:
- Was ist gerade passiert?
- Wie gehe ich damit um?
- Welche Trigger oder Blockaden spüre ich?
Was ich aus dieser Zeit gelernt habe:
Diese Zeit hat mir gezeigt: Anpassungsfähigkeit ist nicht nur bei grossen Karriereschritten wichtig – sie ist entscheidend im Alltag.
Gerade wenn Prozesse sich ändern, neue Strukturen entstehen und Unsicherheiten den Raum füllen, hilft Anpassungsfähigkeit, handlungsfähig zu bleiben.
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse:
1. Reflexion statt Reaktion – Nimm dir bewusst Zeit, um Situationen zu verstehen, bevor du handelst.
2. Beziehungen pflegen – Ein stabiles Netzwerk gibt Halt, gerade in unsicheren Phasen.
3. Neues schrittweise integrieren – Anpassung ist ein Prozess, kein Sprint. Kleine Schritte bringen oft mehr als ein radikaler Umbruch.
Mein Fazit
Dieser Umbruch war fordernd – fachlich und persönlich.
Doch er hat meine Fähigkeit gestärkt, mich auf Veränderungen einzustellen und trotz Unsicherheit fokussiert zu bleiben.
Wenn du als Führungskraft oder Fachspezialist in der IT gerade vor einer ähnlichen Situation stehst:
Anpassungsfähigkeit lässt sich trainieren – und sie macht dich resilient gegenüber dem, was kommt.
Geschrieben am: 17.08.2025 | Tags: Anpassungsfähigkeit